Die 400 Besucher wurden auch aufgefordert, Probleme „Hand in Hand“ anzugehen.

(Bericht aus der Siegener Zeitung vom 9.12.2015)

lk ■  Großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen sich die Musikerinnen und Musiker der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden. Mit rund 400 Besuchern war die Aula des Gymnasiums Auf der Morgenröthe beim traditionellen Adventskonzert am Sonntagnachmittag proppenvoll, worüber

sich der neue Vorsitzende Carsten Daub und Moderator Jürgen Schneider besonders freuten. Für die Musizierenden war es ein herzliches Dankeschön für die zuvor auf einem Musikwochenende in Bad Fredeburg geleistete harte Probenarbeit.

 

Mit Carl Teikes Konzertmarsch „Friedensfeier“ trafen die Interpreten bereits den Kern ihres diesjährigen Mottos: „Frieden, Freiheit und das gemeinsame Miteinander in unserer Gesellschaft“.

Das Vorhaben, diese Botschaft in Töne zu fassen, zog sich wie ein roter Faden durch das auf hohem Niveau stehende Konzertprogramm, dass die Handschrift des Kapellmeisters Markus Heider trug. Effektvoll und einfühlsam beschrieb das Ensemble musikalisch die Verfolgung von Minderheiten in Guiseppe Verdis Ouvertüre zur Oper „Nabucco“. Ein weiterer Hinweis auf die gestellte Thematik war die Konzertpolka „Hand in Hand“ (Bertold Jungkunz), ein Leitgedanke, der sich in unserer Gesellschaft mehr verwurzeln sollte und durch die beiden Solisten Michael Dreisbach und Carsten Daub betont wurde. Symbolisch auch die Komposition „The New Village“ des am 5. Dezember 2014 verstorbenen Komponisten Kees Vlak, die die Geschichte eines neuen Dorfes erzählt. Temperamentvoll der Einsatz des Dirigenten, dem seine Musiker konzentriert und mit viel Sachverstand an ihren Instrumenten präzise folgten.

Eher neue melodische und rhythmische Aspekte aus Jazz, Swing, Rock und Pop brachte der spritzig-frische Ausbruch der Freude bei Roland Kreids „Jubilee Marches“. Mit Marschklängen von Kurt Gäble („Salemonia“) ging es in die wohlverdiente Pause.

Dass Musik Spaß macht, demonstrierte danach zunächst der Nachwuchs. Das Jugendorchester unter dem Dirigat von Jessica Diehl erfreute das Publikum mit gelungenen Musikvorträgen wie „Do You Want To Built A Snowman“ oder Jakob v. Haans „Farmhouse Rock“ . Mit dem Weihnachtslied „O du fröhliche“ zog ein Hauch von Festfreude ein. Natürlich forderte das dankbar applaudierende Publikum nach Kaziks „Let It Go“ eine Zugabe.

Das Orchester stellte sich im Schlussteil zunächst mit den schönsten Melodien aus Andrew Lloyd Webbers 1984 in London uraufgeführtem Musical „Starlight Express“ einer hohen musikalischen Herausforderung. Durch welche Länder das Rentier „Rudolph“ mit seiner roten Nase den Schlitten vollbeladen mit weihnachtliche Musiktiteln zieht, konnte das faszinierte Publikum anhand der bezaubernden Hörgenüsse bei Darrol Barrys Arrangement „Rudolph Around The World“ meist unschwer erraten.

Abwechslungsreich schließlich die Komposition „Gold von den Sternen“, ein Lied für Orchester und Gesang (Sylvester Levay), bei dem Sophia Fehlemann solistisch brillierte, genauso wie bei von Zacars Weihnachtslied „When A Child Is Born“. Weihnachtslieder und die Weihnachtsgeschichte zusammenzubringen, das gelang den Musikanten vortrefflich in der vom Dirigenten Markus Heider selbst für die Bergknappenkapelle arrangierten „Weihnachtsgeschichte“. Ein Highlight von höchster Präzision, bei der Heinz Heider mit dem Lesen des Weihnachtsevangeliums aus Lukas sich in das Spielen der schönsten Weihnachtslieder durch die Musikanten harmonisch einreihte.

Nach 150 klangvollen Minuten ging ein Adventserlebnis mit dem traditionellen „Bergmannsgruß“, eingebettet in die Hymne „Glück Auf“ und den Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“, zu Ende, an das man sich noch lange erinnern wird.

 

Foto: Lothar Kreutz