Sven M. HellinghausenEine Messe für Papst Franziskus, komponiert von Sven M. Hellinghausen, der unter anderem auch der Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden als Dirigent vorsteht, im Petersdom zu Rom aufgeführt, das ist weder alltäglich, noch Normalität. Aber die als Vision geborene Idee von Hellinghausen wurde am 10. November 2017 wahr. Insgesamt 110 Sängerinnen und Sänger und 60 Musikerinnen und Musiker, überwiegend aus Rheinland-Pfalz reisten dazu nach Rom. Mit dabei waren auch vier Musiker der Bergknappenkapelle Niederschelden und eine Musikerin vom MV Eiserfeld.

Die heiße Phase begann für uns am 4. November 2017, hier kamen erstmals alle Akteure, dass Orchester (ca. 60 Musikerinnen und Musiker), der Chor (110 Sängerinnen und Sänger) und der Tenor Christian Dietz (WDR Köln) unter der Gesamtleitung von Sven M. Hellinghausen zusammen. Es war für alle bereits ein unglaubliches Klangerlebnis, das Ergebnis der vorangegangenen Proben im Zusammenspiel zu erleben. Selbstverständlich gab es noch einige Anmerkungen und Korrekturen des Komponisten, die wurden aber alle sehr gut von den Akteuren aufgenommen und umgesetzt. Die Generalprobe selbst fand dann bereits nur einen Tag später, als festliches Konzert, in der ausverkauften Kirche St. Marzellinus und Petrus zu Vallendar vor ca. 900 begeisterten Gästen statt, die im Anschluss den Komponisten Sven Hellinghausen mit stehenden Ovationen feierten.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag weiter, Rom stand als nächstes im Kalender. Der größte Teil der Aktiven reiste mit Bussen nach Rom. Die Busse und die Unterbringung in verschiedenen Gästehäusern des Vatikans in Rom waren über den Landesmusikverband RP und den Chorverband RP organisiert worden. Hier konnte insbesondere der stellv. Landespräsident des LMV RP, Hermann-Josef Esser mit seinem Organisationstalent überzeugen.

Am 10. November war es dann endlich soweit. Bereits um 12.30 Uhr wurde das Orchester durch einen Seiteneingang in den Petersdom zu Rom geleitet und musste die Sicherheitskontrolle überwinden, ob Flöte oder Tuba, Klarinette oder Schlagzeug, alles wurde genauestens durchleuchtet und für in Ordnung befunden. In St. Petri selbst wurden Orchester und Chor direkt vor dem Hauptaltar platziert und alle kamen sich doch recht klein und winzig, in diesem Riesenbauwerk mit diesem geschichtlichen Hintergrund, vor. Als dann aber der erste Ton erklang waren alle Akteure in ihrem Element und konzentrierten sich nur noch auf eine makellose Aufführung. Mit dem „Alleluia! Laudamus Te“ von Alfred Reed eröffnete das Orchester unter Hellinghausen die heilige Messe und wurde hier von Tobias Kötting aus Birken-Honigsessen auf der Orgel begleitet, der Höhepunkt des Ganzen, die Franziskusmesse von Sven M. Hellinghausen erklang diesmal im Rahmen der Zeremonie einer heiligen Messe im Dom und sie kam allen noch feierlicher vor, als bei der reinen Konzertaufführung in Vallendar. Es floss sogar die eine oder andere Träne im Publikum aber auch bei den Akteuren. Weiter wurden vom Orchester noch das feierliche „Siehst du das Lamm“ von Albert Frey und „Crimond, Psalm 23“ (Oldenstijl)  dargeboten. Vom Chor waren noch „Locus iste“ (Anton Bruckner) und das „Ave Verum Corpus“ (W. A. Mozart) zu hören. Nach rund 90 Minuten war es dann vorbei, der Komponist, das Orchester, der Chor und der Solist Christian Dietz (Tenor) waren glücklich und erschlagen von den Emotionen. Man musste doch zunächst einmal innere Einkehr halten um alles zu verarbeiten. Dazu verbrachten wir noch eine geraume Zeit auf dem Petersplatz mit einem wunderbaren Blick auf den Ort des gerade Erlebten.

Bereits am Mittwoch, 08.11.2017, zuvor konnte Sven Hellinghausen im Rahmen einer Audienz Papst Franziskus eine Partitur der Franziskusmesse übergeben und sogar einige persönliche Worte mit seiner Heiligkeit wechseln. Sicher ein unvergesslicher Moment für Sven Hellinghausen. Begleitet wurde er dabei von seiner Familie, Tochter Leni (5) und Frau Nicole erlebten diese feierlichen Minuten mit ihm.

Zum Abschluss des Projektes „Franziskusmesse in Rom“ wurde am Samstag, den 11. November noch ein festliches Konzert in der Basilica die S. Ignazio, direkt an der gleichnamigen Piazza in Rom aufgeführt. Es wurde ein musikalisches Fest und es war mehr als erstaunlich, welche musikalischen Leistungen Sven Hellinghausen nach nur insgesamt 3 Proben aus Orchester und Chor herausholen konnte.

Am Sonntag ging es dann wieder nach Hause, die Aktiven, ob sie per Flugzeug oder Bus reisten, spekulierten bereits über kommende Projekte und hoffen auf weitere tolle Visionen von Sven M. Hellinghausen. Man möchte gerne in Verbindung bleiben.

Messe SBK

Für die mitgereisten „Siegerländer“ war es ein jedenfalls ein unvergleichliches Erlebnis bei einem solch tollen Orchester (Projektorchester des LMV RP) mitzumachen und diese Konzertreise nach Rom zu erleben. Wir werden sicher in unseren Orchestern noch sehr oft über dieses tolle Event sprechen.

Werner Schönau
Siegerländer Bergknappenkapelle Niederschelden