Dem Luftfahrtpionier Graf Zeppelin widmete die Bergknappenkapelle Niederschelden beim Gemeinschaftskonzert mit der Schützenkapelle Rudersdorf am Samstag im Haus Heimat mit dem Marsch von Carl Telke die Eröffnung eines konzertanten Abends mit vielen melodischen Höhepunkten. Den Gästen hatten die Rudersdorfer Musikanten den ersten Konzertteil überlassen. Beiden Blasersensembles ging es unter dem Dirigat von Reinhold Sedlacek an diesem Abend darum, die ganze Bandbreite der Blasmusik zu entfalten.
Reinhold Sedlacek, am 24. Oktober des Jahres für seine 30 jährige Aktivität als musikalischer Leiter zahlreicher Blasorchester von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände mit der Dirigentennadel in Gold mit Diamant ausgezeichnet, hatte seine insgesamt rund 80 Musiker intensiv auf das Konzerterlebnis vorbereitet. Die Instrumentalisten verzauberten die Zuhörer mit erstklassiger Blasmusik in allen Variationen von Marschen, Ouvertüren, melodischen Potpourris bis hin zu anspruchsvoller Filmmusik.
Ein Hauch Wiener Luft wehte mit Jacques Offenbachs "Die beiden Savojarden" durch den Saal. "Gräfin Mariza" (Emmerich Kaiman), 1958 verfilmt, galt der musikalische Gruß in der gleichnamigen Operette. Solist Heinz Georg Steiger war es vorbehalten mit seinem Tenorhorn dem dreistimmigen musikalischen Auftritt der Bergknappen bei "Großvaters Uhr" von Georg Doughty den Stempel aufzudrucken. Ebenfalls mit einer solistischen Meisterleistung auf seiner Klarinette setzte sich Bergknappen Vorsitzender Werner Schönau bei der ungarischen Rhapsodie "Zingaresca" in Szene.
Einer der berühmtesten Soundtracks der Geschichte, dass 1977 für den "Oscar" nominierte "Gonna Fly Now" von Bill Conti, stand ebenfalls auf dem Programm der Bergknappen. Der Ohrwurm wurde mit viel musikalischem Einfühlungsvermögen interpretiert und die Zuhörer bewiesen mit viel Applaus, dass sie sich durchaus von der Musik der „Rocky"-Filme begeistern lassen können.
Bläserische Höhepunkte am laufenden Band servierte im zweiten Teil die Schützenkapelle Rudersdorf, "Schwerstarbeit" hatte Reinhold Sedlacek dabei zu leisten. Zielgenau kamen seine gestenreichen Einsätze, denen die Blechbläser mit viel Sachverstand und Instrumentenbeherrschung nachkamen. Nach Musslnams Marsch "Carl Carl" nahm die Kapelle die Zuhörer mit Musik und zum Teil in spanischer Tracht zu einer Stippvisite in den mittelalterlichen Königspalast "Alcazar" von Sevilla mit.
Mit der Filmmusik von Alan Silvestri ging es auf die Parkbank mit "Forrest Gump" und im Mondschein spiegelte sich das Wiedersehen vom Löwen Simba mit seiner Jugendliebe Nala in Elton Johns "Can You Feel The Love Tonlght", "New Vlllage", die "Fantasy For Band" von Kees Vlak spiegelte eine wechselvolle Dorfgeschichte. Mit dem italienischen Marsch "Venezia" (Gaetano Fabian) verabschiedete sich die Schützenkapelle von ihrem Publikum. Schlussendlich wurde es auf der Bühne eng als beide Orchester gemeinsam mit Richard Strauß' sinfonischer Dichtung "Also sprach Zarathustra" die Schlussrunde einläuteten und sich mit Edvard Grlegs "Huldigungsmarsch" verabschiedeten.